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Lehrer üben einen der verantwortungsvollsten und anspruchsvollsten Berufe der heutigen Gesellschaft aus. Ohne sie wäre es jungen Menschen nicht möglich, zu Bildung zu gelangen oder sich auf einen Beruf vorzubereiten. Lehrer sollen dabei nicht nur ihr Fachwissen weitergeben, sondern auch pädagogisch wertvoll mit ihren Schülern umgehen und sie individuell fördern. Hierzu ist eine umfassende Ausbildung erforderlich, die sich aus einem zweistufigen Lehramtsstudium von insgesamt mindestens zehn Semestern und einem Vorbereitungsdienst, der je nach Schulform und Bundesland zwischen achtzehn und 24 Monaten dauert, zusammensetzt.

Doch die sich stetig wandelnde Gesellschaft, die damit einhergehenden Änderungen der Anforderungen an Lehrpersonen, schulrechtliche Änderungen sowie neues bzw. sich veränderndes Wissen führen dazu, dass Lehrer ständig gezwungen sind, sich weiterzubilden. Nur auf diesem Wege können sie den an sie gerichteten Ansprüchen dauerhaft gerecht werden.

Möglichkeiten schulischer Fortbildung

Auch die Landes- und Bezirksregierungen haben die Notwendigkeit der beständigen Lehrerfortbildung erkannt. So fördern sie etwa schulische Fortbildungen, im Rahmen derer das gesamte Kollegium einer Schule an einer fortbildenden Maßnahme teilnimmt. Die Möglichkeiten der schulischen Fortbildung haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Beinahe jede Schule organisiert mindestens einmal pro Schuljahr einen Fortbildungstag für ihr Kollegium.




Organisiert werden diese schulischen Fortbildungen in der Regel durch die Schulleitung und die zuständige Bezirksregierung. So stehen in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich benannte Ansprechpartner zur Verfügung, die für die Organisation der schulischen Lehrerfortbildung zuständig sind.

Darüber hinaus bieten die Landes- und Bezirksregierungen verschiedene Fortbildungen an, die sich beispielsweise an schulische Führungskräfte oder Berufseinsteiger richten. Im Rahmen dieser schulischen Fortbildungen können Lehrer sich individueller fortbilden. Auch Qualifikationserweiterungen, die zu einer Lehrberechtigung in einem weiteren Unterrichtsfach führen, werden häufig als Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer angeboten. Eine gute Übersicht bietet das Goethe Institut mit der Ausbildungsinitiative DAF.

Möglichkeiten von Fortbildungen aus Eigeninitiative

Viele Lehrkräfte sind mit dem Fortbildungsangebot, das an ihren Schulen besteht, nicht zufrieden. Sie wünschen sich eine intensivere oder besser an ihre persönlichen Wünsche angepasste Fortbildung. Auch hier bestehen diverse Möglichkeiten, die in Anspruch genommen werden können. Neben den Schulträgern bieten auch externe Organisationen und Unternehmen Fortbildungen für Lehrer an. Dieses Angebot an externer Weiterbildung hat in den letzten Jahren ebenfalls deutlich zugenommen und reicht von fachlichen über pädagogische bis hin zu Soft-Skills-orientierten Fortbildungen. Darüber hinaus finden sich vielfältige problembezogene Angebote, sodass sichergestellt wird, dass jeder fortbildungsinteressierte Lehrer ein für sich passendes Angebot findet. Einige Bundesländer stellen Suchmaschinen und Broschüren zur Verfügung, in denen alle anerkannten Fortbildungsmaßnahmen für Lehrer aufgelistet sind.

Derartige externe Weiterbildungen können, sofern sie vom jeweiligen Bundesland anerkannt sind, auf Antrag finanziell gefördert werden. Außerdem ist eine Freistellung der Lehrer für den Zeitraum der jeweiligen Fortbildung möglich. Hierzu sollte die an der jeweiligen Schule zuständige Lehrperson angesprochen werden, da das Prozedere sich von Bundesland zu Bundesland unterscheidet.

Beispiel: Fortbildung „Deutsch als Fremdsprache (DaF)“

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Im Kontext der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen gewann vor allem die Fortbildung „Deutsch als Fremdsprache (DaF)“ an Beliebtheit. Im Rahmen dieser Fortbildungsmaßnahme werden Lehrpersonen qualifiziert, Nicht-Muttersprachlern Deutschunterricht zu erteilen.




Die Fortbildung zur DaF-Lehrkraft stellt eine der zeitintensiveren Fortbildungen auf dem Markt dar. Beim Anbieter WBS-Training dauert sie in Vollzeit beispielsweise 81 Tage. Mit dieser Fortbildung eröffnen sich Lehrern zahlreiche neue Perspektiven. So werden sie nicht nur für die schulische Arbeit mit Geflüchteten oder anderen Fremdsprachlern qualifiziert, sondern erhalten auch die Möglichkeit, im außerschulischen Kontext DaF-Kurse zu leiten. Weiterhin können sich auch Menschen, die kein Lehramtsstudium absolviert haben, auf diese Weise zum DaF-Lehrer ausbilden lassen und anschließend Lehrtätigkeiten in diesem Bereich ausüben.

In dieser beispielhaft aufgeführten Fortbildung erlernen die Teilnehmer die didaktischen Grundlagen des DaF-Unterrichts. Darüber hinaus werden sie auf die Schwierigkeiten des Unterrichts in kulturell heterogenen Gruppen aufmerksam gemacht und für den Umgang mit diesbezüglichen Problemen geschult. Auch praktische Aspekte des DaF-Unterrichts werden im Rahmen derartiger Fortbildungen eingehend behandelt.

Viele Träger bieten DaF-Kurse auch in Teilzeit oder als berufsbegleitende Variante an. So ist es Personen, die derzeit an öffentlichen Schulen als Lehrer tätig sind, leichter möglich, am Kurs teilzunehmen.

Informationen zur Lehrereinstellung für den Bereich DaF/DaZ finden Sie unter: